Swiss Kendo + Iaido
Untenstehenden finden Sie eine Sammlungen der häufigsten Fragen. Wir haben für Sie die Antworten zu den häufigsten Fragen zusammengestellt.
Kendo bedeutet wörtlich übersetzt „Schwertweg“. Der Schwertkampf ist die älteste japanische Kampfkunst. Sie wird seit über tausend Jahren betrieben. Der Ursprung von Kendo liegt formal in der Kampftechnik und ideel im Ehrenkodex der legendären Samurai-Krieger im feudalen Japan. Heute ist Kendo als Wettkampf durch die Internationale und die Alljapanische Kendo Förderation klar reglementiert. Weltweit praktizieren rund 8 Millionen Menschen Kendo. Kendoka (Kendo-Treibende) tragen eine Rüstung, welche Kopf, Kehle, Handgelenke und Rumpf schützt; dies sind auch die einzigen zugelassenen Trefferflächen. Die Ausrüstung erlaubt vollen Einsatz, auch im freien Kampf. Das moderne Kendo ist eine dynamische Vollkontakt-Kampfkunst mit stark philosophisch geprägten Zügen. Kumdo ist die koreanische Aussprache für Kendo.
Kenjutsu (aus „ken“, Schwert und „jutsu“, Technik) ist der Oberbegriff für den japanischen Schwertkampf. Kenjutsu wird mit Metall- oder Holzschwertern betrieben. Das Training besteht hauptsächlich aus Schneideübungen und Partner-Kata. Freie Kämpfe werden aus Sicherheitsgründen nur selten praktiziert.
Iaido, der „Weg des (schnellen) Schwertziehens“ ist eine japanische Schwertkampfkunst, aus dem ursprünglichen Iaijutsu entwickelte Konzentrationsschule, die heute in Japan als der edelste Weg aller Praktiken des Budo (Überbegriff für jap. Kampfkunstmethoden) angesehen wird. Iaido wird nicht als Sport ausgeübt und ist heute in einer selbständigen Abteilung im japanischen Kendo-Verband organisiert. Sie geht zurück auf die Technik der Samurai (Krieger, Ritter). Beim Iaido wird aus vollkommener innerer und äusserer Ruhe heraus unvermittelt das Schwert gezogen, um mehrere imaginäre Gegner abzuwehren und zu besiegen. Im Laufe der Jahrhunderte haben die funktional kriegerischen Übungen ihren ursprünglichen Sinn verloren. Das Schwert ist zum Instrument der Selbstkontrolle geworden. Iaido wird meist ohne Partner praktiziert und besteht aus einer Serie von Kata. Dies sind stilisierte Kampfsequenzen. Freie Kämpfe gibt es nicht. Nebst Schwerttechnik verlangt diese Kampfkunst ein hohes Mass an Vorstellungskraft und Konzentration. Viele hochrangige Iaidoka tragen auch hohe Grade in Kendo und umgekehrt.
Iaijutsu, die „Technik des Schwertziehens“ wurde von den Samurai innerhalb des Bujutsu (Überbegriff für alle jap. Kampfmethoden) entwickelt. Früher war Iaijutsu in sämtliche Schwertstile integriert und dort ein obligatorischer Teil des Lehrplans.
Kendo ist auf der ganzen Welt ziemlich einheitlich. Die meisten Dojos unterstehen der Internationalen Kendo Förderation (IKF), welch aus der Zen Nippon Kendo Renmei (ZNKR, Alljapanischer Kendo Förderation) hervorgegangen ist.
Das Studium der Schwertkünste kann im 21. Jahrhundert keine praktischen Gründe haben. Kendo und Iaido finden keine direkte Anwendung in der Selbstverteidigung, da heute kaum jemand dauernd ein Schwert mit sich herumträgt. Beide Kampfkunstarten erfordern viel Willen zur Selbstdisziplin, Geduld und die Bereitschaft, sich auch mit kulturellen und philosophischen Aspekten intensiv auseinander zusetzten. Die Silbe „do“ steht für „Weg“ – wird das Studium der Schwertkünste als solcher verstanden, dann können sich Kendo und Iaido als spannende und unkonventionelle Bereicherung für das ganze Leben erweisen.
Kendo verbessert / steigert:
- die körperliche Leistungsfähigkeit
- die Körperhaltung
- die Aufmerksamkeit
- die Konzentrationsfähigkeit
- die Reaktionsgeschwindigkeit
- die Disziplin
- die Entschlusskraft und Willensstärke
- das Verantwortungsbewusstsein
- die Selbständigkeit
- die Achtung gegenüber Anderen
Im Kendo wird mit einem Bambusschwert (Shinai) geübt. Es besteht aus vier Bambuslamellen, welche durch Lederbänder und –stulpen sowie durch eine Nylonschnur zusammengehalten werden. Die Konstruktion ist flexibel und absorbiert einen Grossteil der Schlagenergie.
Iaido wird mit ungeschärften Langschwertern aus Metall (Iaito) oder mit Hartholzschwertern (Bokken) geübt. Das Bokken wird auch im Kendo bei Kata-Übungen (Stilformen) eingesetzt.
Schläge, die ihr Ziel verfehlen oder abprallen, verursachen blaue Flecken – und nicht mehr. Gefährlich wird Kendo erst, wenn sich die Übungsschwerter in schlechtem Zustand befinden, splittern oder brechen. Kendo beansprucht neben Arm- und Schultermuskulatur vor allem die Füsse, Knöchel und Achillessehnen. Zerrungen im Bereich der Achillissehne sowie Blasen und Prellungen der Fusssohlen auf Grund fehlerhafter Fussarbeit sind die häufigsten Verletzungen.
Im Iaido wird selten mit Partner und wenig mit geschärften Klingen (Shinken) geübt. Die ZNKR verlangt mindestens den 5. Dan für den Gebrauch eines Shinken. Sollte ein geschärftes Schwert zum Einsatz kommen, so sind vor allem die Hände gefährdet; höchste Vorsicht ist angebracht. Im Iaido werden hauptsächlich Knie, Ellenbogen und Handgelenke belastet. Symptome, die denjenigen eines Tennisellbogens oder des Carpaltunnel-Syndroms ähneln, treten am häufigsten auf.
In beiden Kampfkunstarten wird mit Schwertern geübt – deshalb ist respektvolles und achtsames Verhalten absolut notwendig.
Ein korrekter Schlag mit einem Shinai auf ein gültiges Ziel schmerzt nicht. Man merkt zwar, dass man getroffen wird, fühlt aber keinen Schmerz, sondern lediglich eine Art von „Erschütterung“. Ein Schlag, der daneben geht, kann sehr wohl schmerzen, verursacht allerdings nicht mehr als ein vorübergehendes Hämatom.
In Japan lernen schon zum Teil Primarschüler Kendo. Das erfordert grosse Disziplin, denn für kindliche Ausgelassenheit und Sorglosigkeit bietet Kendo wenig Raum. Hierzulande ist die Altersgrenze bei Kindern unterschiedlich und hängt oft von den regulären Trainingszeiten der Klubs ab. Wir empfehlen, direkt mit dem Klub in ihrer Region Kontakt aufzunehmen.
In Japan wird Kendo bis ins hohe Alter betrieben. Eine Altersgrenze gibt es nicht.
(Siehe Bericht Kendolegende Fritz Dettwiler.)
Kendo ist kein Kraftsport. Kraft und Kondition sind zwar Bestandteil, aber nicht Schwerpunkt des Trainings.
Da Kendo nicht vor allem auf Kraft, sondern auf Energie und Willensstärke beruht, sind Frauen und Männer einander ebenbürtig.
Von der anfänglichen Ausrüstung her, genügt ein Shinai – welches in der Regel über das Dojo bezogen werden kann – und ein geeigneter Trainingsanzug. Mit Kendo zu beginnen ist aber nur sinnvoll, wenn man keine falschen Erwartungen hat. Kendo ist zwar ein Vollkontakt-Kampfsport – aber nicht geeignet für die sportfremde Anwendung oder zur Selbstverteidigung. Der Sport verlangt ein hohes Mass an Selbstdisziplin und Willensstärke. Ausserdem kommt man nicht umhin, sich auch mit philosophischen und kulturellen Aspekten auseinanderzusetzen. Nach regelmässigem Training und angemessener Zeit braucht jeder Kendoka eine Rüstung (Bogu) und die dazugehörende Kleidung bestehend aus einer kimonähnlichen Jacke (Keikogi) und einem knöchellangem Hosenrock (Hakama). Am Anfang empfiehlt sich eine eher durchschnittlich günstige Variante zu kaufen. Kosten für eine günstige Rüstung sind bereits ab Fr. 800.— erhältlich. Wer bereits eine etwas bessere Qualität bevorzugt, muss mit mindestens Fr. 2’000.— rechnen.